Ratgeber Blasenkrebs

Informationen für Betroffene und Angehörige

Entstehung von Blasenkrebs

Wie genau Blasenkrebs entsteht, ist bis heute nicht im Detail verstanden. Wie bei allen Krebserkrankungen sind es Veränderungen im Erbgut von Zellen, die diese entarten lassen und zu Krebszellen machen. Diese Zellen können aus unterschiedlichen Geweben der Blase hervorgehen und so verschiedene Formen von Blasenkrebs auslösen. Zudem sind verschiedene Risikofaktoren bekannt, die das Auftreten von Erbgutveränderungen von Zellen der Blase stark begünstigen.

Formen des Blasenkrebses

Die häufigste Form des Blasenkrebses ist das Übergangskarzinom oder Urothelkarzinom, welches aus dem Urothel der Blase hervorgeht. Das Urothel kleidet nicht nur die Blase, sondern auch die Harnwege innen aus. 90 % aller Urothelkarzinome sind aber in der Blase angesiedelt. Andere Formen des Harnblasenkrebses sind eher selten. Auftreten können Adenokarzinome (Krebs der Drüsenzellen), Sarkome (Bindegewebstumore) und Plattenepithelkarzinome.

Risikofaktoren für die Entstehung von Blasenkrebs

Der Risikofaktor Nummer eins für die Entstehung eines Blasenkrebses ist das Rauchen. Grund dafür ist, dass im Zigarettenrauch verschiedene krebserregende Substanzen, sogenannte Karzinogene, enthalten sind, die zum Teil in die Blase gelangen. Die Substanzen werden beim Rauchen inhaliert und treten zunächst in der Lunge ins Blut über. Sie werden dann zum Teil in der Niere herausgefiltert, um ausgeschieden werden zu können, und gelangen somit in die Blase. Dort wirken sie besonders schädlich, weil sie durch die Speicherung des Harns relativ lange in der Blase verbleiben.

Ebenfalls in Verbindung mit Blasenkrebs stehen verschiedene Chemikalien. Etwa 50 verschiedene Substanzen, die die Entstehung von Blasenkrebs begünstigen, konnten bisher identifiziert werden. Dabei handelt es sich in der Regel um Chemikalien, mit denen Menschen im Rahmen der Ausübung ihres Berufes in Kontakt kommen. Als besonders gefährlich in Zusammenhang mit der Entstehung von Blasenkrebs gelten aromatische Amine. Potenziell gefährdende Tätigkeitsbereiche sind solche in der chemisch-pharmazeutische Industrie, der Gummi-Industrie, im Maler-Handwerk oder in der Textil- und der Lederindustrie.

Heutzutage konnten die meisten krebserregenden Substanzen identifiziert und entsprechend aus den Produktionsbereichen der jeweiligen Industrien entfernt werden. Es treten dennoch viele Blasenkrebsneuerkrankungen auf, die berufsbedingt sind. Dies liegt an der langen Latenzzeit, also der Zeit, die zwischen dem häufigen Kontakt mit Karzinogenen und der tatsächlichen Krebsentstehung vergeht. Sie kann Jahrzehnte betragen. Wer mit entsprechenden Substanzen gearbeitet hat und an einem Blasenkrebs erkrankt, sollte unbedingt einen Antrag auf Anerkennung als Berufskrankheit stellen.

Ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs ist das Vorliegen einer chronischen Blasenentzündung. Durch sie wird aber in der Regel kein Urothelkarzinom, sondern ein Plattenepithelkarzinom hervorgerufen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann das Auftreten von Blasenkrebs begünstigen. Dazu zählen Chemotherapeutika, die in der Krebstherapie eingesetzt werden.

Lydia Köper

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